werbeartikel_nachhaltig_textil

Nachhaltigkeit wird mittlerweile oft als Modewort benutzt, aber was bedeutet es wirklich?

Welche konkreten Schritte kann man als Unternehmen setzen, um Werbeartikel nachhaltig zu gestalten? Was ist bei der Gestaltung seiner Werbemittel für Kunden, Partner oder Mitarbeiter zu beachten.

Was bringt Bio Baumwolle und in welchen Ländern kann man mit gutem Gewissen Textilien produzieren lassen, …?

Wir geben Antworten auf diese Fragen und stellen 5 Tipps vor, wie man Werbeartikel nachhaltiger gestalten kann:

1) Werbeartikel einen Nutzen geben

Nachhaltigkeit hat viel mit Bewusstsein zu tun. Bevor man sich also über die Herstellung der Textilien Gedanken macht, sollte man sich über den Nutzen Gedanken machen.

Werbeartikel werden oft assoziiert mit Wegwerfprodukten und das ist leider alles andere als nachhaltig. Um nachhaltiger zu denken, geht Qualität vor Quantität. Welchen Nutzen kann man seinen Kunden, seinen Mitarbeiter oder Geschäftspartnern damit bieten?

Wichtig dabei ist, dass man Textilien bietet, die sich gut anfühlen, die sie gerne tragen und mit denen sie sich identifizieren können.

2) Design nachhaltig gestalten

Auch beim Design bzw der Platzierung der Werbebotschaft spielt die Verwendung eine wichtige Rolle. Natürlich übermittelt eine großflächige Platzierung des Unternehmenslogos auf einem T-Shirt diese sehr direkt.

Allerdings muss bei einer solchen Gestaltung die Frage gestellt werden, ob das T-Shirt in diesem Fall tatsächlich auch gerne getragen wird.

Eine schlichte und kreative Platzierung des Unternehmenslogos oder der Werbebotschaft kann Neugier erwecken und wird dann auch gerne getragen.

Um herauszufinden, wie das Firmenlogo auf einem Textil wirkt kann man mit Hilfe eines Design Creators sehr einfach verschiedene Designs ausprobieren und mit seinem Team darüber entscheiden.

Verschiedenen Veredelungstechniken, neben den Klassikern wie Siebdruck und Stick, bieten auch viele kreative Möglichkeiten wie die Verwendung von Labels, Patches, Brusttaschen, eigene Ärmelfarben oder Schnitte, gute Möglichkeiten ein einzigartiges Produkt zu gestalten.

nachhaltig_design_creator

3) Eine nachhaltige und zukunftsfähige Stoffauswahl bei Werbeartikeln

Um Werbeartikel aus Textil nachhaltig zu gestalten, spielt die Auswahl der Stoffe eine große Rolle.

In den letzten Jahren wurden viele tolle nachhaltige Materialien entwickelt, die im Vergleich zu herkömmlichen Materialien viele Ressourcen sparen und einen großen Impact auf den Umweltschutz haben. Hier sind vor allem Bio-Baumwolle, recyceltes Polyester, Lyocell/ Tencel (Holzfaser) oder Mischformen aus diesen hervorzuheben:

Bio-Baumwolle

Bio-Baumwolle ist ein sehr ressourcenschonendes Material. Bei der Herstellung sind keine giftigen Chemikalien erlaubt. Die Pflanzen benötigen 88% weniger Wasser und 62% weniger Energie. So benötigt Bio-Baumwolle ~760 Liter Wasser weniger als herkömmliche Baumwolle. Das bezieht sich daraus, dass Bio Baumwolle meist in niederschlagsstärkeren Gebieten angebaut werden und so nachhaltiger gewirtschaftet wird. Zu beachten ist hier besonders das GOTS-Zertifikat, welches sicher stellt, dass die Bauern fair bezahlt werden und gute Arbeitsbedingungen herrschen.

Recyceltes Polyester

Für mehr Langlebigkeit und knitterfreie Produkte kann der Bio Baumwolle recyceltes Polyester hinzugefügt werden. Dieses wird hauptsächlich aus PET-Flaschen hergestellt, die sonst auf dem Müll oder in den Meeren landen würden. Die Herstellung benötigt 33-53% weniger Energie als herkömmliches Polyester. Recyceltes Polyester wird als Mischung mit Bio Baumwolle angeboten oder als reine Form in Sporttextilien (zB Laufshirts).

Lyocell

Lyocell (Tencel) ist eine Holzfaser, welche meist von Eukalyptusbäumen gewonnen wird. Stoffe aus diesem Material sind besonders robust und langlebig. Das Besondere an dem Material ist seine Temperaturregulierung und die große Resistenz gegen Bakterien. Es kühlt bei Wärme, wärmt bei Kälte und kann mehrere Tage getragen werden ohne zu riechen. Eukalyptus wird in vielen Ländern aufgrund akuter Waldbrandgefahr abgeholzt und bekommt durch die Verwendung in Textilien einen ganz neuen Nutzen.

4) Auswahl des Produzenten

Die Textilbranche ist nach der Ölindustrie der größte Umweltverschmutzer weltweit. Die Ursache dafür liegt in der Verwendung von möglichst günstigen Ressourcen. Verstärkt werden diese Effekte noch durch die Wegwerf-Mentalität und schlechten Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern.

Um nachhaltig produzierte textile Werbemittel anzubieten, muss also auch auf den Produzent geachtet werden. Wo und unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt? Ein Blick auf den sozialen Aspekt, faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen sollte geworfen werden.

Von Außen lassen sich solche Fragen schwer beantworten. Zertifikate können helfen, werden aber oft auch einfach eingekauft und als Etikett verwendet. Vor allem in asiatischen Entwicklungsländern lassen sich diese Fragen nur schwer beantworten oder verifizieren.

5) Kurze Lieferwege

Ein weiteres Problem der Billigproduktion in Entwicklungsländern ist die CO2 Bilanz der langen Lieferwege. Tatsächlich kommt es nicht selten vor, dass die Produkte während des Produktionsprozesses mehrmals um die Welt geschickt werden.

Ein Lösungsweg den mittlerweile viele Unternehmen wählen ist die Nutzung von Textilclustern in der EU, wo gewisse Produktionsstandards erwartet werden können. Eine Jahrhundert alte Geschichte in der Textilindustrie prägt zB der Norden von Portugal. Immer mehr Unternehmen vertrauen auf das seit Jahrhunderten existierende Textilcluster in dieser Region, wo einerseits konkurrenzfähige Preise angeboten werden können und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen und Qualität einem hohen Standard der EU entsprechen.

 

Mehr zum Thema:

Nachhaltige T-Shirt Designs entwerfen
Wie viel kosten nachhaltig produzierte T-Shirts?
Nachhaltige Materialien aus Textil
Warum Textilproduktion in Portugal?